Reisebericht Bjergøyna (Sjernarøy) "Furre Hytter"

(Ein Klick auf die Bilder sagt mehr wie 1000 Worte... ;-)


Prolog

Eigentlich hatte ich Urlaub geplant –vom 22.9. bis 17.10. sollte Angeln mein Haupttagesgeschäft sein. Aber wie das so ist: eigentlich ist eigentlich ist eigentlich...

Meine Dummheit (oder Geschwindigkeit/Reflexe) hat mir einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht! Samstagabend sollte man die Finger fern von scharfen Dingen halten, die herunterfallen können! Ergebnis: ein schöner Schnitt, der mit 2 Stichen genäht genäht werden musste... Das war’s denn dann erst einmal mit Angeln gewesen!


2.10. – Ein Tag vor Abreise

Früh morgens wurden die Fäden gezogen und mein Arzt gab grünes Licht. Nur nicht gleich Vollgas, sondern sutje piano angehen lassen!!!

Die Klamotten wurden zusammengesammelt und in Kisten, Kästen, Taschen und Plastiktüten verstaut. Oh mein Gott, wo soll das bloß alles hin? Und die anderen werden auch nicht viel weniger haben... Naja, Björn hat einen Anhänger hinten dran – muss passen!


3.10 – Jetzt geht’s los...

Kurz nach zwölf klingelt das Telefon: wir fahren jetzt los, ein paar Lücken sind noch frei.... Mit dieser Nachricht und bestärkten Befürchtungen, wurde zunächst Kaffee für Horst, Udo und Björn aufgesetzt.

Kurz vor eins war die Bande auch bei uns und trug – kaffeegestärkt – meine Ausrüstung gen Straße. Im Hänger und Wagen war dann doch noch Platz genug, um mein Geraffel zu verstauen. In Ahrensburg sollten wir dann mit Jörg und den beiden Martins bei Timsen eintrudeln, und von 3 auf 2 Autos umzupacken.

Meinen Bruder Arndt konnte ich auch überreden, mit dieser Truppe mitzureisen. Seiner Meeres- und Norwegenpremiere stand nichts mehr im Wege! Er hatte einen Flug direkt von Frankfurt nach Stavanger Flugplatz in Sola gebucht, wo er dann von uns abgeholt wurde. Es lag praktisch auf dem Weg und auch zeitlich war dies kein Thema.

Gegen 17:00 brachen wir in Ahrensburg vollbepackt auf. In Flensburg war Tank- und Raststopp geplant. Nach einer kleinen Planänderung konnten wir unserem Vorhaben, bei einem griechischen Restaurant lecker zu essen, doch noch in die Tat umsetzen.

Frisch gestärkt mit ordentlich Knoblauch an Bord, wurden die letzten 350 km durch Dänemark fortgesetzt. Überpünktlich kamen wir in Hirtshals an, wo die MS "Christian IV" bereits auf uns wartete. In sogenannten "Couchetten" sollte es über den Skaggerak nach Kristiansand gehen.

Im Taxfreeshop haben wir dann noch ein paar Kleinigkeiten nachgefasst und uns zu einem Gute-Nacht-Schluck in eine Sitzecke verkrümelt.

Irgendwann, so kurz nach zwei Uhr, suchten wir diese Couchetten dann. Sie befanden sich unter dem Autodeck. Es sind kleine Kabinen mit 2 Betten im 90°-Winkel zueinander leicht höhenversetzt angeordnet. Für die kurze Nacht reicht es wohl...


4.10. –Anreise Furre Hytter...

Um 6 Uhr weckte uns eine freundliche Stimme... Alle Mann raus aus den Federn, wir sind gleich da!!! Nagut, was muss, das muss!

In der Seaside-Cafeteria gab es Frühstück: Kaffee und ein halbes Brötchen mit "Auflage". Das musste bis Sola reichen...

Quer durch Mandal, Flekkefjord und einem neuen Stück der E39 fuhren wir nach Sola. Kurz vor 11 waren wir bereits da! Arndt sein Flieger sollte allerdings erst um zehn vor zwölf landen. Zeit genug also, noch ein kleines Mittagessen für die Fähre zu suchen. Ein Kylling war auch irgendwo gefunden...

  

Einigermaßen pünktlich landete dann die Maschine aus Frankfurt. Arndt hatte – im Gegensatz zu mir im Februar – sein Gepäck vollständig mitbekommen. Gottseidank...

Nach einem kurzen Hallo donnerten wir dann Richtung Hanasand, von wo aus die Fähre nach Nesheim startete. Der Inselhopser brachte uns auch tatsächlich nach Bjergøyna und die letzte kurze Etappe begann...

Das Haus, dass wir 8 beziehen durften, war schick und "neu". Spülmaschine, Waschmaschine, 2 Bäder, Mikrowelle und Kaminofen komplettierten das Haus. Als Boote solltenn uns die 2 Dieselsneggen zur Verfügung stehen – alles in Butter!?!

  

Im Regen wurden die Klamotten dann vom Auto zum Haus gekarrt... Zunächst: Lebensmittel verstauen, dann Angelklotten fertig machen. Arndt bekam von mir eine Spinnrute, Jörg hatte eine Pilkrute und Bootsrute mit passender Rolle parat. So war er auch für alle Gelegenheiten gerüstet!

Vom Steg aus wurden dann schon die ersten Probewürfe gemacht. Björn – als erster gestartet – fing auch die ersten Makrelen. Ruckzuck waren die anderen auch angesteckt und versuchten ihr Glück. Mit frischen Makrelenfilets können dann am nächsten Tag schon einmal starten...

Den Abend ließen wir nach einem großen Topf Gulaschsuppe dann ausklingen. Zu kaputt ist man nach 2 anstrengenden Tagen.


5.10. – Der erste Tag auf See

Leider begann der erste Tag nach dem Aufstehen mit einer dicken Enttäuschung. Nach dem Frühstück übernahmen wir die Boote, für die wir am Vorabend mittels M&Ms die Besatzung ausgelost hatten. Martin, Horst, Arndt und Björn hatten das "alte Boot" gelost, "Dok" Martin, Jörg, Udo und ich das "neue Boot" – jeweils großzügige Dieselschnecken, auf denen wir mit je vier Leuten gut Platz haben sollten.

Unser Vermieter Fridtjof war in Stavanger und vertraute bei der Bootsübernahme offenbar auf Björn. Die "neue Schnecke" sprang nicht an, und nach Jörgs "Wartungsarbeiten" (Batterietausch) lief sie. Die alte Batterie wurde wieder zum Laden angehängt und das Wasser manuell aus dem Boot geschöpft, da die elektrische Lenzpumpe auch nicht lief. Die "Ersatzbatterie" kam schließlich wieder in die "alte Schnecke", aus der wir sie "ausgeborgt" hatten...

Beide Boote wurden aufgeklart und wir stachen in See – erst einmal den Makrelen entgegen... Die ließen sich auch gut an und schnell waren einige Tiger in den Kisten. Mir gingen ein kleinerer Pollack und ein Köhler an den lütten Pilker. Schließlich und endlich wollten wir dann Naturköderschleppen und Björn führte uns an den "Gapagrunnen". Irgendwie lief das andere Boot wesentlich schneller als unseres. Nagut... So sei es dann... Irgendwie lief unser Boot dann noch langsamer und machte dann plötzlich Schub. Dafür ging die Drehzahl mächtig in den Keller. Käppen Jörg stemmte sich in die Kupplung, damit überhaupt Fahrt gemacht werden konnte. Original war das nicht...

Ausmachen konnten wir, wie wir feststellten, die Maschine nicht, da offenbar die Lichtmaschine keine Leistung brachte, um die Batterie zu laden. Mittels Starthilfekabel hatten und uns die anderen Jungs bereits am Steg beim Test Starthilfe gegeben.

Auf ca. 50 m Tiefe hatten wir einige Zuppels beim Naturköderschleppen. Jörg landete einen kleineren Leng – den einzigen "Fisch" des Tages. Wir fuhren dann gemeinsam auf die Nordseite von Bjergøyna, um dort einige Löcher abzuangeln. Nichts rührte sich... Auch unsere Maschine nicht so, wie sie sollte... Relativ wenig Kühlwasser, dafür aber ziemlich weisser "Dampf" kam aus dem Auspuff... Mit Vollgas machte das Boot letzten Endes noch satt 5 km/h! Mit ungutem Gefühl und offensichtlich nicht greifender Kupplung machten wir uns unverzüglich auf den Weg zur Anlage.

Auf letzter Rille kamen wir an und machten fest. Auf "Umwegen" kamen wir auch in unsere Hütte. Erst einmal raus aus den Klamotten und "trockenlegen". Martin rief vom anderen Boot aus an und erkundigte sich, wo wir wären. Sie machten sich dann auch auf den Rückweg.

Björn und Jörg erklärten unserem Vermieter dann, was los ist. Für den Fall, dass die Schnecke nicht flott zu kriegen ist, bekamen wir den Schlüssel für Fridtjof s eigenes Boot: eine Yanmarin 540 mit 80 PS 4-Takter... Ein Mechaniker und Fridtjof machten sich dann an die Arbeit und versuchten den Fehler zu beseitigen.

    

Besorgt um den nächsten Tag machten wir uns dann dennoch einen netten Abend...


6.10. – Makrele in Knobisenf...

Unsere Erwartung nach dem Frühstück wurde leider (schon wieder leider ein "leider") getroffen: die "neue Schnecke" sprang nicht an. Der "Vorkriegsdiesel" machte keinen Mucks. Eine Ersatzbatterie wurde uns für den Nachmittag versprochen. Die Lichtmaschine war allerdings offenbar irreparabel – zumindest hörten wir nichts davon, dass sie funktionieren sollte. Also sattelten wir wieder auf die Yanmarin um. Die Besatzungen blieben zunächst gleich und die "alte Schnecke" tuckerte davon.

Wir tankten den Flitzer von Fridtjof auf und fuhren zunächst nördlich von Bjergøyna die gestrigen Stellen an. Ruckzuck wurden die Makrelen wieder an Bord geholt.

Dummerweise frischte der Wind, gepaart mit dem Regen immer mehr auf und drehte. So machten wir uns dann auf, die südlich gelegenen Stellen anzufahren. Immer wieder Regen, der fast zermürbend wirkte. Schlimmer noch: wir drifteten auf 80 m herum, kein Biss, kein Zuppel!

Auch dort wurde es dann ziemlich ungemütlich. Zudem drehten wir uns irgendwie auf der Stelle, anstatt einmal richtig zu driften. Also wurde Befehl zum Aufbruch gegeben. Die anderen waren bereits in der Hütte und hatten den Ofen eingeheizt! Nach einem heißen Tee und trockenen Klamotten ging es dann besser.

Für das Abendbrot bereiteten Udo, Jörg und Horst dann "Knobisenfmakrele" vor... Roch schon einmal nicht verkehrt das Ganze!

Gegen Nachmittag stachen die beiden Boote mit verminderter Crew erneut in See. Plattfischstippen war geplant. Da jedoch weder meine Hose, noch mein Floating richtig trocken war, verzichtete ich auf eine zweite Ausfahrt. Ein weiterer Grund war die inzwischen gut verheilende, aber noch immer nervende Schnittwunde. Björn blieb ebenfalls an Land. Gemeinsam machten wir kurz die Hütte ein wenig klar.

Später nahm ich dann die Spinnrute zur Hand, um ein paar Würfe vom Steg zu riskieren. Egal jedoch, welchen Blinker ich durch welche Wassertiefen schlurte – nichts! Kein Zuppel, kein Biss. Arndt hatte sich noch vorher am Steg mit Makrelenfetzen hingesetzt und fing einen schicken Kuckuckslippfisch.

  

Zum Abendbrot bereitete ich dann das "Makrelenfeuer" vor. Jörg hatte schon ein paar Buchenhölzchen "mundgerecht zubereitet". Schnell loderte das Feuerchen im Grill und die ersten Makrelenfilets am Spieß brutzelten über der Flamme.

Um die 40 Filets waren verputzt. Dazu ein paar Bratkartoffeln mit Ei und Speck – das Abendbrot war lecker und machte richtig satt.

  


7.10. – Regensturmtag

Schon nachts bin ich wach geworden... Ziemlich starker Wind und Regen peitschte durch die Nacht. Na, das kann ja heiter werden...

Morgens dann war der Wind aus West noch immer recht kräftig, ließ aber eine Ausfahrt zu. Zumindest ein wenig schleppen war möglich. Kurs Nord und Makrelenfangen war als allererstes angesagt! Schnell waren wieder die Tiger an Bord. Unser "Makrelen-Martin" machte uns allen wieder das "Full-House-Fishing" vor. Mir gelang auch ein Hol – allerdings im Bund! Die Unterste zuoberst, die Mittendrin ganz unten und die Oberste mittendrin. Ein toller Pullunder, den die Jungens da gestrickt hatten...

Nachdem die Filets geschnitten waren und unsere Montagen mit gut 500 g bestückt den Weg auf 80 m nahmen, hatte Jörg schnell einen Biss. Ein Flügelbutt von einem knappen halben Meter hing am Haken. Motiviert angelten Martin, Udo und ich weiter. Der Erfolg blieb zunächst aus, bis Jörg den zweiten Flügelbutt anlandete. Mittlerweile nahm die Drift zu und der Regen setzte erneut ein.

Udo legte mit einem kleineren Lumb nach, Martin und ich blieben Schneider. Mehrere kapitale Hänger auf "klödderigem" Grund verhießen in der Regel guten Fischgrund, der jedoch seine Schuld nicht einlösen wollte.

Gegen Mittag brachen wir ab, da Wind und Regen stark zunahmen. Auch die anderen machten sich kurze Zeit später auf den Rückweg. Zum Essen gab es Leng in Bierteig, dazu Kartoffeln mit Senf-Dill-Sauce. Sehr satt nach diesem leckeren Essen wurde beschlossen, nachmittags in dem Wasser vor unserer Tür rumzuangeln.

Martin und Arndt machten die "Schnecke" klar, Dok Martin, Udo und Jörg stachen ebenfalls in See. Horst und ich bastelten ein wenig herum und heizten den Ofen ein, damit die "Regenangler" in die warme Bude kommen konnten. Ein kleiner Erfolg stellte sich ein; ein paar Plattfische, ein Witti und eine Makrele auf zwei Boote verteilt war nicht wirklich viel...

Abends war dann ausnahmsweise Fernsehabend angesagt: Deutschland – Georgien als EM-Qualifikationsspiel wurde übertragen. Gemütlich klang der Abend aus.


8.10. – Endlich Fisch

Die Formel-1-Fans unter uns hatten heute ein frühes Nachtende. Schumis Aufholjagd in Shanghai war angesagt... Ich hatte mich zum Ausschlafen entschieden...

Das Wetter war heute auf unserer Seite: kein Regen, relativ wenig Wind. Heute sollte es klappen! Die Boote wurden wieder aufgetakelt und los ging es zum Makrelenangeln. Wieder waren schnell die Kisten voll. Jörg meinte noch, dass es locker reichen sollte. Die angeln wir nie weg... Naja, dann warten wir mal ab...

  

Während der ersten Drift ging es schon los. Jörg legte einen Flügelbutt vor, dem der "Fisch des Tages" folgen sollte: Udo fing einen Dornhai! Das schmackhafte Filet wollte er räuchern. Ich konnte meine Fischpalette ebenfalls aufwerten: mein erster Flügelbutt kam während diverser Driften ans Tageslicht. Als Martin dann die Makrelenbestände auffrischen wollte, drückte er mir seine Rute in die Hand. Mein Stecken war zu "Umrüstarbeiten" oben. Warum auch immer fing Martin die Tiger wie immer. Irgendwie ließ sich seine Montage dann komisch ziehen, als wenn irgendein Widerstand anhing. Vorsichtshalber kurbelte ich die 100 m ein und staunte: ein Blaumaul bummelte unten dran. Zwei weitere Fischarten, die ich also abhaken konnte.

  

Das andere Boot fing, nachdem sie auch bei uns ankamen, Lump und Leng. Arndt hatte einen Riesendrill und fing unter Anfeuerungsrufen ein Superding... Ein gelochtes Rohr von ca. 1,20 m erblickte das Licht der Welt... Naja, man kann nicht alles haben... Dafür wurde das Ding dann schonend released...

Der Tag verlief sehr entspannt, da jeder seinen Fisch fing. Unsere Laune war entsprechend gut und mit ziemlicher Hoffnung auf weitere gute Tage stieg zusehens.

Mit ziemlichen "Seegang" durch die viele Schaukelei an Bord, obwohl nicht viel Wind geweht hatte, beendeten wir den Abend mit "Rödven Allerlei". Diese Spezialität beinhaltet alles, was schmeckt. Grundlage dafür sind "Chinasuppen", Unox "Asia Süß-Sauer", Gemüse, Zwiebeln, Knoblauch, angebratenes Fischfilet und Reis... Wem noch was einfallen sollte, darf das auch einwerfen...


9.10. – Regensturmtag die Zwote

Wieder wurde ich in der Nacht von stärkerem Plätschern, als sonst hinter unserem Zimmerfenster herrscht, geweckt. Es wehte ergiebig und goss aus Eimern. Morgens war es dann etwas weniger am Schütten und der Himmel erhellte sich etwas.

Nach dem Frühstück wurden die Boote wieder aufgeklart und wir stachen in See. Das Makrelenangeln funktionierte nun endlich auch bei mir ohne große Tüdels. Schnell waren die nötigen Köder an Bord und den Grundfischen ging es an die Flossen.

Gleich während der ersten Drift legte Jörg los. Erst Leng, dann ein Lumb kamen an die Oberfläche. Udo legte dem gleich einen Dorsch hinterher. Während den Driften fingen die beiden fast Fisch auf Fisch. Bei Martin und mir blieben die Bisse, bis auf vereinzelte Zupper komplett aus. Warum konnte sich keiner von uns erklären, da wir alle vier fast identische Montagen fischen: einfache Nachläufer ohne viel Gedööns, wie Perlen, Spinnerblättchen, Spin-O-Glows oder Schläuche, mit denen Udo am Vortag wesentlich "schlechter" fing, als beispielsweise Jörg.

      

Beim Herablassen hatte ich dann doch plötzlich einen ziemlich kräftigen Einsteiger, der sich extrem wehrte. Kurze Zeit später, war statt des wehrhaften Ziehens nur noch ein seltsames Vibrieren spürbar. Am Sicherungshaken für das Filet war eine Makrele achtern gehakt. Wie dieses "Kunststück" entstand war uns allen rätselhaft, zumal ein "ENDLICH" aus drei Mündern zu hören war.

Unsere "Gesamtpalette" an Fischarten wurde an diesem Tag noch einmal gesteigert. Jörg hatte einen kleinen Steinbeisser, der schonend released wurde, nach er sich kräftig in den eigenen Schwanz biss; auch Martin hatte auf dem anderen Boot einen erwischt dieser Sorte erwischt. Dazu kam dann noch ein lütter Katzenhai, der genauso zurück ins Nass wanderte.

Den Angeltag beendeten wir dann mit erneutem Makrelenangeln. Diesmal aber nicht als Köder, sondern als Filet für die heimischen Räucheröfen. Ruckzuck war die Kiste wieder voll und wir hörten rechtzeitig auf. Gerüchten zufolge erging einem angelnden Koch eine Filetieraktion von vier Stunden bis spät in die Nacht mit mehreren Hundert Makrelen, da die Crew kein Ende finden konnte...

Auch die anderen vier beendeten den Tag mit Makrelenangelei. Auch ihre Ausbeute konnte sich mit Lumb, einem großen Leng, Schellfisch und einigen Blaumäulern sehen lassen. Arndt fing seinen ersten größeren Katzenhai, der schonend zurückgesetzt wurde, da die Dame trächtig war.

Zum Abendbrot sollte es Gegrilltes geben. Am Vorabend wurden extra die Fleischstücke und Würstchen in eine Knoblauch-Zwiebel-Brühe eingelegt. Würzen braucht man die nicht mehr... Trotz einem Liter Spiritus und einer einigermaßen wind- und regengeschützten Ecke war es nicht möglich, die Kohlen zum Glühen zu überreden. Ich resignierte, da auch aus dem Ofen vorgeglühte Holzscheite keinen Erfolg brachten. Es goss inzwischen nicht mehr, es kübelte nur noch von oben.

Im Backofen und in der Pfanne konnten wir dann doch noch unsere Mahlzeit garen, zu der es Bratkartoffeln mit Ei gab. Mit wenig Hoffnung auf den letzten Angeltag gingen wir zu Bett...


10.10. – Landtag

Bereits am Vorabend war meine Ausfahrt fraglich. Einige Risse in den Fingern machten ein Angeln fast unmöglich, und an Bord sollte man zudem immer noch eine Hand für sich selbst über haben. Schade eigentlich, denn es war ein Supertag. Wind und Regen waren weggespült, stattdessen strahlte die Sonne vom wolkenlosen Himmel herab. Kein Windhauch regte sich, so dass sich beide Crews, von denen die eine nur zu drei viertel ablegte, schnell an den Fisch wollten.

Ich entschloss mich zu einer kleinen Inselrundfahrt mit Getränkeeinkauf. Irgendwo sollte auf dieser Insel auch ein See sein, den ich besuchen wollte. Dafür drückte mir Jörg seinen Autoschlüssel in die Hand. So brauchte ich wenigstens nicht zu Fuß laufen...

Beide Boote kamen nach dem Makrelenangeln noch einmal kurz rein, um die Filets zu frosten. Ein paar Tütchen wollte jeder mitnehmen, wenn es mit "anderem Filet" recht mau aussah.

Als beide wieder weg waren, düste ich mit Digiknipse bewaffnet los. Ein paar Fotos wollte ich schießen und war gespannt, was die anderen wohl fingen.

Über Nesheim sauste ich dann nach Senja, wo ich den See vermutete. Immer wieder konnte man kleinere Stopps einlegen und einfach mal Rausknipsen. Den See fand ich jedoch nicht. Zumindest nicht gleich. An einem kleinen "Weg", wo ich den See ungefähr vermutete, stellte ich den Wagen rechts ab und ging ein paar Meter. Ohne Gummistiefel und alleine wollte ich den morastigen Pfad jedoch nicht weitergehen, der in einer "Waldwiese" endete.

    

Auf dem Rückweg sah ich ihn dann doch links liegen, Ungefähr gegenüber der Stelle, wo ich parkte, war ein kleiner Wasserfall. Die Wiese, die hinunterführte, war allerdings genauso matschig, wie der erste Versuch. Wenigstens ein Foto konnte ich als "Beweis" mitbringen. Damit fuhr ich dann wieder "nach Hause", machte mir etwas zu essen und wartete auf den Rest der Bagage... Genug zu tun war ja da: mein Tackle konnte abreisefertig gemacht werden.

    

  

Die Fänge des Tages waren durchweg "gut". Eine bunte Palette wurde wieder gefangen, von Schellfisch über Lumb und Leng und Blaumäulchen. Udo legte am letzten Tag noch einmal einen "Kracher" auf den Tisch: ein Leng von 1,02 m! Der längste Fisch des Urlaubs, mit dem kaum einer mehr rechnete.

Nach dem Filetieren und dem Abendessen machten die anderen ihr Gerät vorläufig reisebereit. Wir hatten genug Zeit am nächsten Tag, alles zu verpacken und die Hütte sauber zu verlassen.

    


11.10. – Abreise...

Alles hat ein Ende, und somit leider leider auch dieser Urlaub. Heute sollte es wieder Richtung Heimat gehen. Arndt hat seinen Rückflug gecancelt und fuhr aus Zeitgründen mit uns auf der Fähre nach Haus. Gebucht und bezahlt war das Ganze ja schon.

Nach dem Mittagessen, wieder mal lecker Süppchen, ging es gegen 13:30 zum Fähranleger. Knapp 2 Stunden Fahrt lagen wieder vor uns, bis wir in Stavanger ankamen, von wo aus die MS "Prinzesse Ragnhild" um 20:15 nach Hirtshals bringen sollte.

  

Nach einem kleinen Stadtbummel ging es zum Fährhafen. Die Ragnhild war noch nicht da, so dass wir das Einlaufen beobachten konnten. Es ist schon faszinierend, wie die Crew das große Schiff an den Anleger brachte.

  

Neben der Übernachtung war auch das "Buffet" eingeplant. Viel hatten wir den Tag über ja nicht gegessen, so dass ein anständiger Appetit vorhanden war. Mit 190 Kronen ist das nicht billig, und es wäre zu schade, wenn man nach der "Vorspeise" bereits den Teller von sich schiebt.

Um 21:00 gab es dann einen Platz für uns acht. Die Auswahl am Buffet war echt enorm: Lachs, Hering, Reker, Krebsscheren, Salate, diverse Sößchen und Dips, Geflügel, Schwein, Rind, Wurst, Brot – ach, man konnte nicht alles probieren... Ich "konzentrierte" mich daher auf das, was lecker aussah... Also so ziemlich alles...

Am nächsten Morgen waren wir dann in Hirtshals angekommen. Ziemlich unausgeschlafen, da unsere Kabinen leider nicht die gewünschten 2-Sterne waren, sondern auf dem Trailerdeck nahe der Propeller lagen. Das Wummern und Vibrieren war ziemlich stark...

Nichtsdestotrotz waren wir alle heil zu Hause angekommen. Todmüde bin ich in die Koje gefallen...


Schlusswort

Mein dritter Urlaub im "gelobten Land" war eine tolle Tour. Prima Stimmung, artenreiches Angeln, nur leider quantitativ nicht sonderlich hochwertig. Woran das gelegen haben könnte, ist spekulativ; von "zu warm" bis "zu viel Makrelen" bis zu "Pech" und "nicht-angeln-können" war alles drin...

Schade war, dass das mit den Booten nicht so geklappt hatte, wie eigentlich angedacht war. Friftjof kümmerte sich herzlich wenig um uns und gab wenig Rückmeldung, was denn nun mit der uns zugedachten Snegge sei. Ein Glück für uns, in doppelter Hinsicht, dass ein weiteres großes Boot uns zur Verfügung gestellt wurde, das wir bis zum Schluss nutzten. Die Buchungsbestätigung wies uns zwei Boote aus, beim Vermieter war jedoch nur eine Snegge für uns acht seitens des Veranstalters gebucht...

Die Anlage könnte durchaus aus ein toller Ausgangspunkt sein, wenn "man" ein wenig mehr auf die Sauberkeit der Hütten und den Zustand der Boote achten würde. So hatten wir unter anderem ein Teil der Endreinigung unserer Vorgänger übernommen; der Backofen wurde von angeklebten Pizzaresten befreit und der Kaminofen von einer großen Menge (k)alter Asche und Holz(kohle)resten entlastet. Schnell ist der neuwertige Zustand der Hütten abgewertet, was ich sehr schade fände.

Aber die Reise steht und fällt mit den Teilnehmern, so dass wir darüber hinwegsehen konnten. Die Stimmung war klasse, es wurden jede Menge dumme Sprüche und Possen gerissen – jeder war mal "am dransten"... Leute, wann geht es wieder los?



© Weserstrand-Bremen.de (Frank Völkle)